Schnorcheln, Strand und Neujahr

Ein neuer Jahresbeginn mitten im April?

That’s Why!

Die dank „Full Moon Day“ (ein einmal im Monat stattfindender Feiertag) und „New Year“ (dazu später mehr) verfügbaren freien Tage boten Gelegenheit für etwas Entspannung am Strand. Hierfür reisten wir mit dem Bus (sogar mit Sitzplätzen!) nach Trincomalee bzw. den Nilaveli-Beach an der Nordostküste Sri Lankas. Hier hatten wir uns in eine Beach Cabana eingemietet, eine einfache kleine Hütte mit Strohdach und nicht viel mehr an Inventar als einer Matratze in der Mitte des Raumes. Die „That’s Why Beach Cabanas“ gehören zu einer Bar direkt an einem Strand mit feinem weißem Sand im “Nirgendwo” und werden von einigen jungen Männern aus Galle betrieben. Entsprechend entspannt und lässig war hier die gesamte Atmosphäre.

Pigeon Island

Mit dem Speedboot ging es auf nach Pigeon Island, einer kleinen Insel mit vorgelagertem Korallenriff, welche nur unweit unseres Strandes in Küstennähe liegt. Dort hieß es dann: Flossen an die Füße, Taucherbrillen auf die Nase, Schnorchel in den Mund und ab in die “Tiefen” des Ozeans. So tief man eben mit Schnorchel kommt. Während Alexander immer mal wieder mit beschlagener Brille oder Wasser in Brille oder Schnorchel zu kämpfen hatte, konnte zumindest ich einige Riffhaie beobachten. Die vielen bunten Fische sowie die Meeresschildkröte entgingen aber zum Glück uns beiden nicht. Da Bilder mehr sagen als tausend Worte, seht selbst:

Bei Klick auf die Bilder öffnet sich eine Galerie! (Ein Video folgt!)

(An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Marian bedanken, der uns seine GoPro anvertraut hatte und dank der wir auch unter Wasser Fotos machen konnten. Also: Danke Marian!)

Hier ein kleines Video unserer Schnorchel-Tour

Koneswaram Tempel

Neben Strand und Meer gibt es an der Ostküste in Trincomalee unter anderem den hinduistischen Koneswaram Tempel, eine sehr farbenprächtige Stätte auf einem Felsen, die der Gottheit Shiva gewidmet ist. Von diesem Felsen soll sich laut einer Geschichte eine verzweifelt verliebte Holländerin im 17. Jahrhundert gestürzt haben, die den Sturz aber erstaunlicherweise überlebt haben soll. Begleitet von über Lautsprechern auf das gesamte Gelände übertragenen Glocken- und Trommelschlägen machten wir unseren Rundgang durch die Tempelanlage.

Moment mal, hinduistisch? Schreiben wir denn die ganze Zeit nicht immer über Buddhas, Dagobas und Buddhismus? Das stimmt, denn die Mehrheit der Bevölkerung Sri Lankas besteht tatsächlich aus Buddhisten, neben diesen gibt es aber auch Muslime, Hinduisten und (einige wenige) Christen auf der Insel. Je nach Region des Landes gibt es mehr von den einen oder mehr von den anderen Gläubigen und während es im Südwesten vor allem Buddhisten gibt, ist im Nordosten der Hinduismus weit verbreitet.

Neujahr auf Sri Lanka

Nun endlich zum Spannenden: Neujahr im April? Wo gibt’s denn so was? Haben die Sri-Lanker einen anderen Kalender als wir? Alles haben wir auch noch nicht richtig verstanden, aber wir versuchen mal, es zu erklären:

Zunächst einmal: Nein, die Zeitrechnung ist die gleiche, vielmehr wird mit Beginn des Neujahres (immer entweder am 13.04. oder 14.04.) ein neues Sonnenjahr eingeläutet. Es handelt sich um ein sehr großes Fest, zu dem meist die ganze Familie zusammen kommt und feiert. Viele Geschäfte und die meisten öffentlichen Einrichtungen haben die ganze Woche lang geschlossen und fast alle Einheimischen haben die Woche über frei, um unter anderem das Fest vorbereiten zu können. Hierbei feiern Hinduisten wie Buddhisten gleichermaßen das neue Jahr.

Die Zeit zwischen den Jahren wird als “Nonagataya” bezeichnet, was so viel wie “Nichtzeit” bedeutet. Währenddessen steht die Zeit quasi still, es darf nicht gearbeitet, gegessen oder gekocht werden. Danach fängt das neue Jahr an, welches traditionell mit der Speise Kiribat (Milchreis) begonnen wird. Für dessen Zubereitung gießt man Milch in einen Tontopf, erhitzt diese über offenem Feuer und wartet darauf, dass sie beginnt zu kochen: geschieht dies innerhalb von sechs Minuten, wird es ein gutes Jahr. Dieses Ritual durften wir sogar bei den Besitzern der Beach Cabanas beobachten. Neben Milchreis werden traditionell auch andere Süßspeisen, die die Tage vorher zubereitet wurden, verzehrt. Von diesen durften wir zum Frühstück ebenfalls einige kosten. Eine echte Abwechslung zum sonst so scharfen einheimischen Essen! Auch Geschenke und Spiele gehören zu Neujahr dazu. Sogar der Präsident beglückwünschte uns zum neuen Jahr (s. Bild). 😀

So das war es in Kürze, natürlich gibt es noch viel mehr zum Neujahr auf Sri Lanka zu berichten, Interessierte können auf folgenden Seiten noch mehr dazu erfahren: