Kräutergarten und Dschungelstrand
17.03.2017Strandausflug mit Umwegen
Auf unserem Weg zum im Reiseführer angepriesenen Jungle Beach beschlossen wir, uns nach der Busfahrt bis Unawatuna ein Tuk-Tuk zu nehmen, da die Strecke zu Fuß auf Google Maps doch sehr weit aussah. Nach dem üblichen Verhandlungsreigen über den Preis (worin Lena und ich übrigens beide noch nicht so geübt sind – wir haben immer das Gefühl, übers Ohr gehauen zu werden), fragte er uns, woher wir kämen. Als wir mit “Germany” antworteten, war er begeistert und sprach von einem “Kräutergarden”, den wir uns ansehen könnten, der Preis für die Fahrt würde der selbe bleiben. Auch nach mehrmaliger Verneinung dieses Vorschlages – wir wollten schließlich endlich zum Strand – ließ er nicht locker, sodass wir schließlich einwilligten. Nicht zuletzt deshalb, da wir dachten, dieser Garten würde auf dem Weg liegen und wenn wir mal schnell ein Auge darauf werfen würden, würde er endlich Ruhe geben. Gesagt getan, nur legte das Tuk-Tuk jetzt auf der Straße einen U-Turn hin und wir fuhren in die entgegengesetzte Richtung. Lena und ich sahen uns entsetzt an. Worauf hatten wir uns da eingelassen? Wer weiß was für “Kräuter” er uns da zeigen wollte. Nach einer etwa 5-minütigen Fahrt ins Landesinnere erreichten wir schließlich den ominösen Kräutergarten. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen kleinen Bereich handelte, in dem heimische Pflanzen wuchsen und es für Touristen eine Art “Museums”-Rundgang durch die heimische Flora gab. Sofort wurden wir von einem deutsch sprechenden Mitarbeiter durch ebendiesen geführt und erfuhren einiges über Vanilleöl, Mittelchen gegen Arthritis und diverse andere Zipperlein und nicht zuletzt eine “völlig natürlich” hergestellte Enthaarungscreme, die man “oben, unten, egal wo”, einsetzen konnte und die verdächtig nach der “Veet” Enthaarungscreme roch.
Am Ende des kleinen Rundganges lehnten wir den Vorschlag, wie könnten jetzt eine Massage bekommen (“kostet nix, können geben wie viel wollen”….”7€ ist nix viel”) ab, woraufhin wir direkt in den Shop geführt und mit einem Schriftstück, auf dem die im Garten präsentierten Tinkturen und Öle inklusive Preise aufgeführt waren, auf ein Sofa platziert. Da wir nicht vor hatten, in dieser Touristenfalle etwas zu kaufen, sagten wir, wir hätten nicht genug Geld dabei (was sogar der Wahrheit entsprach). Dies schien für unsere “Tourguides” aber kein Problem zu sein, wir sollten uns einfach vom Tuk-Tuk Fahrer zum nächsten Bankautomaten oder nach Hause fahren lassen und ihm das Geld geben, er würde es ihnen dann bringen, denn er sei ein “guter Mann”.
Wer mir ahnungslose und naive Touristen in meinen abgelegenen “Kräutergarden” bringen würde, den würde ich natürlich auch als guten Mann bezeichnen. Wir konnten den Verkäufer aber schließlich abwimmeln und er machte uns nun nicht mehr ganz so freundlich zu verstehen, dass es üblich sei, dass Touristen ein kleines Trinkgeld für die Führung durch den Garten geben würden. Lena drückte ihm einen 50er in die Hand und wir machten uns wieder auf den Weg, dieses Mal tatsächlich Richtung Jungle Beach. Dieser stellte sich als überaus schön und idyllisch dar (wenig Menschen, kleiner Strand, feiner Sand, Türkis laues Meer und Palmen und Bäume zum Schatten spenden), der Umweg über den “Kräutergarden” war schnell vergessen. Allerdings nur, bis Lena feststellen musste, dass sie dem Guide wohl 500 Rupien statt 50 Rupien gegeben haben musste, denn ihr 500er Schein war nirgends aufzufinden. Kein Wunder, dass dieser uns so dann am Ende so schnell und problemlos hat ziehen lassen…
Das mit dem Kräutergarden erinnert mich stark an eine gewisse Parfümerie in Ägypten 😀
Ja hat es mich auch 😉
Glück gehabt?
also wird man auch dort übers Ohr gehauen1 die sehen immer so nett aus
Wie überall gibt es auch hier einfach nette Menschen und “Gauner”, man muss nur lernen, das zu unterscheiden. 😉