Ankunft und erster Tag
13.03.2017Rasante Fahrt mit rhythmischen Klängen
Nachdem wir nach ca. 16 Stunden Flügen (inklusive 6 Stunden Aufenthalt am Flughafen Dubai, während dessen wir versuchten, den Schlaf nachzuholen, den wir Dank Entertainments-Programms des Fluges verloren hatten) abends in Colombo gelandet waren, machten wir uns auf die Suche nach unserem “Fahrer”, den Menik, die Besitzerin des Guesthouse in dem wir für die nächsten 8 Wochen unterkommen wollen, beauftragt hatte, uns abzuholen. In der Masse der Einheimischen, die entweder “Money Change here, Money, Money!” oder “Taxi, Taxi!” riefen und dabei wild gestikulierend auf uns zu kamen, entdeckten wir schließlich ein Schild mit unseren Namen: “Lena and Ann”. Der zweite Teil meines Vornamens wird hier oft unterschlagen, er ist wohl einfach zu kompliziert. 😉 Nun begann die abenteuerliche Fahrt durch den einheimischen Verkehr. Dieser erinnert stark an den balinesischen: Regeln scheint es keine zu geben und es gilt sowohl “Wer hupt, gewinnt” als auch “Wer zuerst kommt, mahlt zuerst”. Zwischen Autos und Bussen schlängelten sich zahlreiche Motorroller und Tuk-Tuks. Untermalt wurde die rasante Fahrt durch ein (etwas gewöhnungsbedürftiges) einheimisches Konzert, welches auf einem Bildschirm im Auto lief. Die rhythmischen Klänge und das Schaukeln des Autos trugen ihr Übriges zum bestehenden Schlafmangel bei und so versanken wir für den Rest der Fahrt (welche insgesamt “schlappe” 2,5 Stunden dauerte) in süße Träume.
Der erste Tag
Am Guesthouse begrüßte uns Menik freudig und bereitete uns eine kleine Mahlzeit vor, die mir natürlich viel zu scharf war, Lena war natürlich begeistert. Mit uns im Guesthouse wohnen noch zwei Engländer, welche ebenfalls im Krankenhaus arbeiten (schon seit 6 Wochen) und Steffen, ein Deutscher aus Rostock, welcher mit uns das PJ-Tertial beginnt. So machten wir uns nach einem Frühstück mit wunderschöner Aussicht (s. Fotos) am nächsten Morgen auf den Weg zum Krankenhaus. Dieser führte uns vorbei an allerlei Pflanzen und einheimischen Behausungen, denn unser Guesthouse liegt etwas in der (sehr idyllischen) “Pampa”. An der Hauptstraße angekommen, nahmen wir den nächsten Bus zum Krankenhaus. Als wir meinten es gefunden zu haben, stiegen wir aus und machten uns auf den Weg hinein. Ich war erstaunt wie modern und gut die Verhältnisse in dem Gebäude waren, hatte ich es mir doch anders vorgestellt und die Bilder von Google auch anders in Erinnerung. Als wir uns schließlich am Tresen mit “we are medical students” vorstellten, belächelte uns die Dame nur und gab zu verstehen, dass es sich um ein privates Krankenhaus handele, unseres sei eine Straße weiter. So erklärten sich auch die relativ guten Verhältnisse dort. Der richtige Ort, an den wir mussten, war dann schnell gefunden, denn vor der Fakultät hatte sich eine große Masse an weißhäutigen ungebräunten Menschen in unserem Alter versammelt. Hier waren wir richtig.
Es stellte sich heraus, dass der Großteil der etwa 40 bis 50 Leute aus Deutschland war (einige wenige aus UK) und alle heute entweder ihr PJ-Tertial oder ihre Famulatur beginnen wollten. Dementsprechend lange dauerten dann auch die ganzen Formalitäten, wir warteten insgesamt 3,5 Stunden, bis wir unsere (nicht unerhebliche) “Education” Gebühr von 400$ zahlen durften und ein Bestätigungsformular bekamen. Während der Wartezeit machten wir Bekanntschaft mit den anderen Studenten, Lena traf sogar auf ein bekanntes Gesicht. Danach führten uns einheimische Studenten in einem kleinen Rundgang über die Stationen. Viel zu sehen bekamen wir heute noch nicht, am Ende gab es allerdings zum Entsetzen der meisten Studenten eine Art Stundenplan, auf dem vermerkt war, wann wir wo zu sein haben. Sogar die Nachmittage und der Samstag waren darin aufgeführt, allerdings zum Teil unter der Option “wahlweise”. Das Entsetzen begründete sich darin, dass durch vorherige Erfahrungsberichte bekannt war, dass es im Krankenhaus in Sri Lanka etwas lockerer zugehe als in deutschen Einrichtungen. Somit hielt sich die Motivation bei vielen in Grenzen.
Die Bilder zeigen einen ersten Eindruck der Gegend, wenn ihr auf eines klickt, öffnet sich eine Galerie!
Supermarkt und Ausklang am Strand
Nachdem wir im Krankenhaus zunächst alles erledigt hatten, suchten wir den nächstgelegenen Supermarkt auf und deckten uns mit diversen Lebensmitteln ein, wobei wir feststellen mussten, dass vor allem Cornflakes, Nutella und Käse überaus teuer waren. Mit einem Tuk-Tuk ließen wir uns und unsere schweren Einkäufe ins Guesthouse fahren.
Am späten Nachmittag wollten wir an den “Sahana Beach”, an dem auch einige andere Studenten sein wollten. Mit dem Bus ging es zunächst ins Zentrum von Galle. Die Fahrt dorthin allein war schon ein Erlebnis, denn der Bus war kribbelbunt bemalt und geschmückt (unter anderem mit Blumenketten und einer Buddha-Statue) und auf einem großen Bildschirm tief doch tatsächlich das Konzert, was uns schon auf der Fahrt vom Flughafen beglücken durfte. Gehupt wurde wieder was das Zeug hielt. Zudem wurde man vor allem von kleinen Kindern angestarrt, die einen unverhohlen musterten. In Galle mussten wir schließlich umsteigen, hierbei verloren wir für einen Moment Lena aus den Augen, denn der Bus fuhr einfach weiter, bevor sie aussteigen konnte. Ein paar Meter weiter hielt er dann jedoch erneut, sodass wir schnell wieder beisammen waren. Generell springen die Menschen hier oft während der Fahrt noch schnell auf oder schon ab. Mit dem nächsten Bus ging es dann zum Strand. Die Einheimischen sind sehr hilfsbereit und freundlich, manchmal muss man jedoch aufpassen, dass man nicht über den Tisch gezogen wird.
Am Strand ging bereits langsam die Sonne unter, sodass die Temperaturen endlich angenehm wurden. Das Wasser war badewannenwarm und die Wellen sehr hoch, Surfen konnte man an besagtem Strand also sehr gut. Wir wurden auch sogleich von einem Surflehrer (“Bobby”) angesprochen, der uns natürlich ein “super Angebot” unterbreiten wollte, sagten ihm aber erstmal ab. Nachdem uns noch mindestens fünf weitere Surflehrer angesprochen und ihre Dienste angepriesen hatten, die wir leider allesamt ablehnen mussten, machten wir es uns auf Liegen bequem und genossen die letzten Sonnenstrahlen.
Später gerieten wir wieder in “die Fänge” von Bobby, der Lena, Steffen, mir und zwei weiteren Studenten Bier bzw. Ingwertee brachte. So saßen wir noch gemütlich beisammen und unterhielten uns, mit Bobby handelten wir einen echt guten Preis für Surfstunden aus, wenn wir das nächste Mal an den “Sahana Beach” kommen werden. Ich als Sportskanone freue mich da schon besonders drauf. 😉 Da es bereits dunkel war (18:30 Uhr geht hier die Sonne unter) und wohl keine Busse mehr fuhren, entschieden wir uns wieder für eine Fahrt mit dem Tuk-Tuk. Unsere Unterkunft scheint allerdings so weit abgelegen zu sein, dass niemand die Adresse kennt. Der Fahrer wandte sich kurzerhand an Bobby, der erfreut ausrief, er kenne diese Adresse, denn da habe er erst letzen Freitag “some other german guys” hin gebracht. Kurzerhand saßen wir nun zu viert auf der engen Rückbank, ich auf Lenas Schoß, und Bobby wies dem Fahrer den Weg. Wir hatten zuvor 200 Rupien ausgehandelt, es stellte sich jedoch heraus, dass die Strecke länger war als vermutet und der Fahrer amüsierte sich während der Fahrt in die “Pampa” prächtig über dieses wohl doch etwas unverschämte Angebot. Am Ende kamen wir gut an und hatten dabei jede Menge Spaß, dem armen Fahrer gaben wir dann doch das Doppelte. 😉
.Wunderbar Euer Blog. Werde Dein Abenteuer liebe Ann Christin in Sri Lanka weiter verfolgen. Danke dafür.
Das freut mich!
schöne Bilder
Danke 🙂
Hallo mein Addchen.
Da bekommt man richtig Fernweh.
Oh ja, das glaube ich. 😀
Hallo Addi, da kriegt man ja richtig Lust aufs Reisen. Ich wünsche dir noch viel Spaß. Schreib weiter so kurzweilige und amüsante Berichte! ????
Danke, werde ich machen. 😉